Das Rehwild setzt seine Kitze in den Monaten Mai/Juni, vorzugsweise in hohes Gras. Dieses natürliche Verhalten des Rehwildes ist leider nicht kompatibel mit der modernen Landwirtschaft: Im Mai und Juni bearbeiten die meisten Landwirte ihre Felder mit Mähwerken, die Rehkitzen oft zum Verhängnis werden. Zur Rettung der Jungtiere gibt es aber einige Möglichkeiten.
Mähmethoden zum Schutz der Kitze
- Vergrämung der Wildtiere
Rehkitze, aber auch Junghasen können oftmals bereits am Vortag durch Wildscheuchen dazu veranlasst werden, das Feld zu verlassen bzw. dieses nicht mehr aufzusuchen. Hierfür eignen sich aufgehängte Plastiksäcke, im Wind wehende Bänder, Luftballons, Blinkleuchten oder aufgestellte Duschradios. Etwa die Hälfte des am Feld verweilenden Wildes kann damit vertrieben werden. Die andere durchschnittliche Hälfte zeigt sich leider unbeeindruckt.
- Mähen von innen nach außen
Beginnt man die Mahd in der Mitte des Feldes, gibt man den Kitzen die Möglichkeit, aufgrund der Beunruhigung aus dem Feld zu flüchten. Eine umgekehrte Mähmethode – von außen nach innen – bewirkt das Gegenteil: Die Tiere flüchten oft weiter in die Mitte des Feldes.
- Mahd während der Tagesstunden
- Mosaikmahd
Das mosaikartige Ausmähen der Fläche bietet dem Wild eine Rückzugsmöglichkeit. Allerdings wird eine zu kleine Fläche schnell zur ökologischen Falle für die Jungtiere: Im abgemähten Gras werden sie zur leichten Beute für den Fuchs und anderes Raubwild.
- Aussparen von Randstreifen
Wo es möglich ist, hilft es, wenn Böschungen und Randstreifen später gemäht werden und so als Rückzugsmöglichkeit bestehen bleiben.