Das jagdliche Brauchtum begleitet Jägerinnen und Jäger bis zu ihrem ableben. Beim Begräbnis werden sie von ihren Jagdkameraden traditionell von ihrem Erdenleben verabschiedet.
Ist ein Mitglied der Kärntner Jägerschaft gestorben, so obliegt es dem Hegeringleiter/der Hegeringleiterin der Trauerfamilie das Beileid auszusprechen, die Mitglieder des Hegeringes zu verständigen und einen Kranz der Jägerschaft mir grüner Schleife zu besorgen.
Zum Begräbnis versammelt sich die Jägerschaft am Einsegnungsort. Jedes Mitglied ist mit einem mittelgroßem Bruch gleicher Holzart, womöglich Tanne oder Fichte, ausgestattet. Der Trauerbruch wird auf der linken Hutseite getragen, mit der Nadelseite nach innen.
Nachdem die anwesenden Jäger und Jägerinnen den Hinterbliebenen ihre Anteilnahme ausgedrückt haben, sammeln sie sich an der Spitze des Trauerzuges und stellen sich in Dreierreihen auf, angeführt von den Funktionären. Vor der geschlossenen Abteilung nehmen (sofern der Verstorbene jagdliche Auszeichnungen gehabt hat) der Kissenträger mit den Ehrenzeichen und zwei gleich gekleidete Jungjäger mit dem Kranz der Kärntner Jägerschaft Aufstellung.
Bei Begräbnissen hoher Amtsträger oder Berufsjäger können zwei Jäger in voller Ausrüstung mit angeleinten Hunden den Trauerzug eröffnen. Darüber hinaus ist jedes weitere mitführen von Hunden zu unterlassen. Ist eine Jagdhornbläsergruppe anwesend, so reiht sich diese ebenfalls an der Spitze des Zuges ein.
Hundeführer und Bläser bleiben am Friedhofseingang zurück. Die Gruppe der trauernden Jägerinnen und Jäger bildet schließlich ein Spalier, durch welches sich der Trauerzug mit dem Sarg bewegt. Hat dieser das Spalier passiert, nehmen die Jäger und Jägerinnen in der Nähe des Grabes Aufstellung.
Nach dem Herablassen des Sarges und den Abschiedsworten der Geistlichen und Grabredner, spricht als letzter der Vertreter der Jägerschaft. Am Ende der Ansprache wird der letzte Bruch dem Verstorbenen ins Grab folgen, die eventuell anwesenden Bläser blasen die Signale "Jagd vorbei" und "Halali". Darauf fallen die Jäger und Jägerinnen aus der Abteilung einzeln ab, treten nacheinander zum Grab, nehmen den Hut mit der rechten Hand ab, lösen mit der linken Hand den Bruch, legen ihn auf den Hut und kippen ihn ins Grab. Dabei verabschieden sie sich mit einem "Weidmannsheil".
Der Jagdhut wird von den Jägerinnen und Jägern grundsätzlich am Kopf behalten. Nur bei den kurzen Einsegnungen und bei den Signalen "Halali" und "Jagd vorbei" wird der Jagdhut kurz abgenommen.