Naturverjüngung durch Wald-Wild-Balance

Dobrowa

Der Bezirk Völkermarkt ist seit Jahren von enormen Kalamitäten betroffen. Das Aufforsten wird u.a. durch selektiven Wildverbiss immer schwieriger. Die Jägerschaft greift nun unterstützend ein, um die Wild-Wald-Balance vor allem im Hauptschadensgebiet Eberndorf wiederherzustellen.

 

Die schweren Unwetter im Sommer 2023 haben durch Windbruch und Hochwasser speziell in der Gemeinde Eberndorf riesige Kalamitäten hinterlassen. Die dadurch verlorenen Waldflächen müssen laut österreichischem Forstgesetz innerhalb von 5 Jahren künstlich wiederbewaldet oder innerhalb von 10 Jahren durch Naturverjüngung wiederhergestellt werden. Da die eindeutige Nahrungspräferenz von Rehwild die noch zarten Triebe junger Baumpflanzen sind, wird eine Anpassung des Rehwildbestandes an die neuen Landschaftsbedingungen notwendig. Die Jägerschaft kann dazu ihren Beitrag leisten und das Aufkommen der Naturverjüngung fördern.

 

Um die Kommunikation und Kooperation zwischen den Jäger*innen und Grundeigentümer*innen zu fördern, fand am Freitag, den 15. März eine Abendveranstaltung zum Thema „forstlich- und jagdlich abgestimmter Umgang mit Kalamitäten“ im Gasthof Kolleritsch in Eberndorf statt. Dieser Einladung kamen rund 60 Personen nach.

Organisiert wurde das Zusammenkommen von der Bezirksforstinspektion (BFI) Völkermarkt, der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, der Gemeinde Eberndorf, der Kärntner Jägerschaft und der Abteilung 10 (Land- und Forstwirtschaft, ländlicher Raum) der Landesregierung Kärnten. Der zweite Vizebürgermeister von Eberndorf Friedrich Wintschnig, der Bezirksforstinspektor Ing. Marian Tomažej, Landesforstdirektor DI Christian Matitz und Bezirksjägermeister von Völkermarkt Ing. Franz Koschuttnigg richteten ihre Begrüßungsworte an die anwesenden Grundeigentümer, Jagdverwaltungsbeiräte (Bezirks- und Gemeindeebene), Obmänner und Jagdleiter der umliegenden Jagdgesellschaften und interessierte Jäger*innen.

 

„Statt einem Problem stehen wir einer Herausforderung gegenüber. Wenn wir jetzt gemeinsam tätig werden, hat die Naturverjüngung im Hauptschadensgebiet Eberndorf eine echte Chance“ – Landesforstdirektor, DI Christian Matitz.

 

„Wir können der Forstwirtschaft mit erhöhten Abschusszahlen auf Rehwild unter die Arme greifen und werden diese Verantwortung auch wahrnehmen. Dadurch verbessert sich die Wildtiergesundheit und auch die Qualität des Forstes“ – Bezirksjägermeister von Völkermarkt, Ing. Franz Koschuttnigg.

 

Bezirksförster Ing. Stefan Liegl und Wildbiologe der Landesregierung, Mag. Roman Kirnbauer zeigten in ihren Impulsreferaten sowohl die Ausgangssituation als auch Möglichkeiten für die Zukunft. Die anschließende Diskussion schuf die notwendige Bewusstseinsgrundlage für die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Forst- und Jagdwirtschaft.

 

 

 

Foto: Kalamitäten der Dobrowa

(c) Ing. David Wutti BSc MSc – AKL Abteilung 10 (Landesforstdirektion)