Neues Alm- und Weideschutzgesetz

Wolfsverordnung

Einfachere Bejagung von Schadwölfen wird geltend!

 

Zum Schutz der Weidetiere hat die Kärntner Landesregierung auf Initiative von Agrarreferent LHStv. Martin Gruber rechtzeitig vor Beginn der Almsaison ein Alm- und Weideschutzgesetz verabschiedet, das eine einfachere Bejagung von Schadwölfen ermöglicht.

Das Gesetz, aber auch eine Almschutzgebietsverordnung sowie eine neue Risikowolfsverordnung sind am 15. Mai in Kraft getreten. Statt wie bisher bei Schadwölfen warten zu müssen, bis eine bestimmte Anzahl an Nutztieren getötet worden war, um einschreiten zu können, wird nun ab dem ersten Angriff auf eine Herde ein Wolfsabschuss möglich. „In 1837 Kärntner Almgebieten hören wir somit ab sofort damit auf, tote Tiere zu zählen, bevor wir eingreifen können“, führt Gruber aus.

 

Für Landwirtschaftskammerpräsident Siegfried Huber ist das neue Alm- und Weideschutzgesetz ein großer Schritt in die richtige Richtung. „Herdenschutz auf Almen funktioniert nicht. Mit dem einstimmigen Beschluss des Gesetzes zeigt die Kärntner Landespolitik, dass sie geschlossen hinter den Almbauern steht“, erklärt Huber.

 

Für Ing. Josef Obweger, Obmann des Kärntner Almwirtschaftsvereins, hat bereits die Umsetzung der Kärntner Wolfsverordnung im letzten Almsommer bewiesen, dass eine gezielte Regulierung von Wölfen erfolgversprechend ist. Die Nutztierrisse konnten gegenüber dem Jahr 2022 auf ein Drittel reduziert werden - und das obwohl insgesamt mehr Wölfe in Kärnten genetisch nachgewiesen wurden. „Kärnten nimmt damit bundesweit eine vielbeachtete Vorreiterrolle ein, die durch die enge und parteiübergreifende Zusammenarbeit von Land Kärnten, Landwirtschaftskammer, Almwirtschaftsverein und Kärntner Jägerschaft in der Form ermöglicht wird“, betont Obweger.

 

Für die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes braucht es wie bereits bisher auch die volle Unterstützung der Kärntner Jägerinnen und Jäger. Landesjägermeister-Stellvertreter Ing. Stefan Kulterer steht für die ordnungsgemäße Durchführung der Neuerungen: „Mit dem Aktivwerden der Jägerschaft im Sinne des Alm- und Weideschutzgesetzes erhalten die Almbauern die notwendige Unterstützung beim Schutz ihrer Weidetiere. Was unsere Landespolitik durch ihren Weitblick ermöglicht, trifft auf Verstärkung durch die Jägerinnen und Jäger in Kärnten. Ziel für alle Beteiligten muss dennoch die ganzjährige Bejagung bleiben, um dem Wolf die notwendige Scheu vor Menschen und Nutztier zu geben.

 

Absenkung des Schutzstatus gefordert

Die erneute Ankündigung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, den Schutzstatus von Wölfen auf EU-Ebene absenken zu wollen, wird von Seiten der Landwirtschaft, der Almwirtschaft und der Jägerschaft ausdrücklich begrüßt. Alle Bundesländer Österreichs fordern einstimmig eine Absenkung des Schutzstatus.