Erster Fachausschuss für Steinwild
Heiligenblut, 30. Jänner 2025 – Mit der konstituierenden Sitzung des Fachausschusses für Steinwild der Kärntner Jägerschaft im Haus der Steinböcke in Heiligenblut am Großglockner wurde ein bedeutender Schritt für das Management und den Schutz des Steinwildes in Kärnten gesetzt.
Die Wiederansiedelung des Steinwildes in den 1960er Jahren in Heiligenblut war eine wegweisende Initiative von KR Hans Pichler, die in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Landesjägermeister Dr. Werner Knaus realisiert wurde. Dank dieser erfolgreichen Maßnahme und der natürlichen Ausbreitung des Steinwildes existieren heute stabile Populationen im Bezirk Spittal/Drau, insbesondere in den Regionen Oberes und Mittleres Mölltal sowie im Lieser- und Maltatal.
Zur Sicherstellung eines professionellen Steinwildmanagements wurden bereits in den Jahren 1974 und 1989 die Steinwildhegegemeinschaften Großglockner und Innerfragant gegründet.
Ziele und Aufgaben des Fachausschusses für Steinwild
Der neu ins Leben gerufene Fachausschuss setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung eines gesunden Steinwildbestandes in Kärnten ein. Dies soll insbesondere durch eine gezielte Hege, ein kontinuierliches Monitoring sowie durch wissenschaftliche Forschung gewährleistet werden. Als Vorsitzender fungiert der Steinwildreferent der Kärntner Jägerschaft Herr Ing. Markus Lackner.
Erfolgreicher Steinwildzähltag 2024
Beim länderübergreifenden Steinwildzähltag am 15. Juni 2024 wurden in Kärnten rund 260 Stück Steinwild bestätigt. Diese verteilen sich wie folgt:
- Rund 180 Stück im Oberen Mölltal
- Rund 60 Stück im Mittleren Mölltal
- Rund 20 Stück im Lieser- bzw. Maltatal
Ein bedeutender Partner für die Steinwildhegegemeinschaften ist mittlerweile der Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern, der durch die Anpachtung von rund 27.000 Hektar Jagdgebiet eine tragende Rolle in der Erhaltung und Forschung zum Steinwild übernommen hat.
Forschung und zukünftige Herausforderungen
In den vergangenen Jahren wurden in enger Zusammenarbeit zwischen der lokalen Jägerschaft und dem Nationalpark Hohe Tauern verschiedene Forschungsprojekte realisiert, darunter:
- Untersuchungen zum Wanderverhalten des Steinwildes
- Gehörnvermessungsstudien
- Laufendes Gesundheitsmonitoring
Neben der nachhaltigen Bewirtschaftung wird sich der Fachausschuss künftig auch verstärkt mit dem Klimawandel auseinandersetzen. Veränderungen im Lebensraum sowie gesundheitliche Herausforderungen des Steinwildes machen eine adaptive Strategie für den zukünftigen Bestandsschutz erforderlich. Mit der Gründung des Fachausschusses für Steinwild wird ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz dieser faszinierenden Wildart in Kärnten geleistet.
V.l.n.r.: Steinwildreferent der Kärntner Jägerschaft Markus Lackner, Bezirksjägermeister Christian Angerer, Johannes Huber, Hannes Pichler, Matthias Granitzer, Hans Malliga, Peter Ebner, Heinz Mayer, Mitglied des Landesvorstands der Kärntner Jägerschaft Stefan Schupfer