Hasenbrucellose in Kärnten

Hasenbrucellose

Hasenbrucellose - Eine seltene aber ernstzunehmende Infektionskrankheit!

 

Erstmals wurde in Kärnten im Jagdbezirk Wolfsberg, bei einem erlegten Hasen, die Hasenbrucellose nachgewiesen. Hasenbrucellose ist eine bakterielle Infektionskrankheit. Sie betrifft vor allem Wildhasen und Kaninchen, kann aber auch andere Tiere sowie in seltenen Fällen den Menschen infizieren. In Mitteleuropa ist die Krankheit selten, doch sie hat Bedeutung in der Wildtiergesundheit und im Seuchenmanagement.

 

Erreger und Übertragung

Der Erreger Brucella suis gehört zur Gattung der Brucellen, einer Gruppe von Bakterien, die bei verschiedenen Tierarten Brucellose auslösen. Die Hauptübertragungswege der Hasenbrucellose sind:

 

1. Direkter Kontakt: Infizierte Tiere können den Erreger über Blut, Urin, Kot oder Abszessflüssigkeit übertragen. Wildschweine sind die Hauptüberträger von Brucella suis in europäischen Wildtierpopulationen.

2. Kontaminierte Umwelt: Der Erreger kann im Boden oder in Wasser überleben und so auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden.

3. Jagd und Verarbeitung: Menschen können sich bei der Jagd oder beim Zerlegen von infizierten Hasen durch direkten Kontakt mit kontaminierten Materialien infizieren.

 

Symptome bei Hasen

Die Krankheit zeigt sich bei infizierten Tieren durch:

• Abszesse (knotenartige Gewächse), besonders im Bereich der inneren Organe und der Lymphknoten,

 Schwäche, Gewichtsverlust und

 plötzliche Todesfälle bei schwerer Infektion.

 

Oft bleibt die Erkrankung jedoch unbemerkt, da viele Wildtiere keine offensichtlichen äußeren Symptome zeigen, bevor sie sterben.

 

Gefahr für den Menschen

Die Hasenbrucellose ist eine Zoonose, das heißt, sie kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Normalerweise vergehen etwa 5 bis 60 Tage von der Ansteckung bis zu den ersten grippeähnlichen Krankheitssymptomen wie:

 anhaltendes oder wiederkehrendes Fieber,

 Schweißausbrüche

 Schüttelfrost,

 Muskelschmerzen und

 chronische Erschöpfung.

 

In seltenen Fällen können Organschäden wie Leber- oder Milzvergrößerungen und Abszesse in inneren Organen auftreten.

 

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose erfolgt bei Tieren durch den Nachweis des Erregers in Probenmaterial (z.B. Blut, Organe). Die Brucellose der Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen ist eine anzeigenpflichtige Tierseuche. 

Beim Menschen wird die Krankheit durch Bluttests oder Bakterienkulturen bestätigt. Die Behandlung besteht in der Gabe von Antibiotika. Bei Wild ist eine Behandlung in der Regel nicht praktikabel.